Über 80 Stände und ein verkaufsoffener Sonntag ziehen tausende Besucher in die Innenstadt
Es ist Herbst, die Blätter an den Bäumen färben sich bunt die Tage werden kürzer. Doch von Sturm und Regen keine Spur, im Gegenteil: Nach einem regnerischen Juli wird das Herbstfest Anfang Oktober zum Sonnenfest. Schon früh am Samslagrnorgen machen Marktbesucher und Wochenendeinkäufer einen Abstecher in die Fußgängerzone und auf die Hochstraße, um zu sehen, was die Stände zu bieten haben. Für das, was sie entdecken, brauchen sich die Organisatoren vom Stadtmarketing nicht zu verstecken. Über 80 Stände haben ihre Zelte aufgeschlagen. Dabei sind nicht nur die Profis, die auf keinem Stadtfest fehlen dürfen, sondern auch viele Hobby-Händler. "50 zu 50 ist ein gutes Mischungsverhältnis für ein gelungenes Stadtfest", da sind Rofl-Dieter Möhle und Walter Kranefoer vom Stadtmarketing sicher. Erfahrungen hat der Verein in den letzten lehren sammeln können, denn es sind keine Agenturen mehr, die für die Feste sorgen, sondern Bürger. Doch einen Faktor kann keiner ändern, denn, so Rolf-Dieter Mühle: „Die Hälfte macht das Wetter aus - und am Rest kann man was ändern.“ Beschwerden über das ter gibt es aber wohl nur, weil die Sonne es sehr gut meint.
Für den holländischen Blumenmarkt, der auf 40 Metern zeigt, was die Herbstfloristik zu bieten hat, ist es Fluch und Segen zugleich. "Ich kaufe Heidekraut, winterhart, und das bei 30 °C", sagt Friedhehn Winkler zu seiner Frau. Erfrischung bringen aber nicht nur die großen Eisbecher im Cafe gegenüber, sondern auch ein Stand‚ an dem Früchte in einer ganz besonderen Form angeboten werden, und das für einen guten Zweck. „Kommen Sie ruhig ran und probieren Sie ruft Brigitte Gierhardl im Minutenlakl hinter ihrem kleinen Stand auf der Dortmunder Straße. Das, was es dort an Marmeladen und Konfitüren noch nicht gibt, ist bestimmt schon in Planung. ln Plaslikkisten stapeln sich kleine und große Gläser, die von Hand befüllt wurden - und das in 50 Variationen. Ob Karotte-Apfel oder KirschMandeL alles ist in der eigenen Küche entstanden und für einen guten Preis zu haben. „Es ist‘ mein Hobby, und ein Teil geht noch an einen guten Zweck“, erklärt die Marmeladenfee. die immer auch um Spenden für den Kinderschulzbund bittet.
Süßes gibt es auch gegenüber bei Gaby Schwarz und ihrem Weinladen. Doch dass die Gäste aufgrund der sommerlichen Temperaturen eher etwas Fruchtiges trinken, kann die Händlerin nicht fest stellen. Von dem jungen Federweißer, der auch als Herbstgetränk wärmstens zu empfehlen ist hat das Team für das Weinfest zu Hause jedenfalls genug da.
Da es nicht immer nur ums leibliche Wohl gehen kann, haben Künstler und Handel dafür gesorgt, dass die Besucher gerade am verkaufsoffenen Sonntag zum Verweilen eingeladen sind. Neben klassischen Klängen der Geige oder exotischen der Balalaika kommt auch die bildende Kunst nicht zu kurz.
Rundum zufrieden mit dem Waltroper Herbstfest zeigten sich schließlich die Veranstalter und der Handel. Am Sonntag Iockten gerade die Händler Tausende in die Fußgängerzone. denn zum herbstlichen Schlussverkauf gaben dieEinzelhändler, aber auch viele Außenstellen der Filialislen überzeugende Rabatte.
In der Nähe des Kiepenkerls ragte am Samstag ein Holzgerüst rund fünf Meter hoch in den Himmel, abgesperrt und gesichert mit Pylonen‚ Ketten und wamleuchten. Wer genauer hinsah, konnte lesen "Raus aus dem Alltag. Rein in das THW" und bekam Flugblätter über das Hilfswerk. Es ist keine lokale Aktion, wie Jan Grabowski, stellvertretender Ortsbeauftragter der Bundesanstalt, mitteilte, denn mit der Abschaffung des Wehrdienstes geht einigen Ortsverbänden der Nachwuchs aus und mit der Aktion in 668 Städten möchte man Flagge zeigen. Denn das THw arbeitet - zu 99 Prozent mit Ehrenamtlichen - seit 1950 aktiv im Bevölkerungsschutz. -- Foto: Rainer Raffalski
Quelle: WAZ
